Wie kann ich den Reflektor richtig in der Portraitfotografie einsetzen?

Du möchtest die besten Ergebnisse in der Portraitfotografie erzielen? Dann lern, wie du den Reflektor richtig einsetzen kannst! In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du einen Reflektor bei deinen Fotografien geschickt einsetzten kannst, um atemberaubende Ergebnisse zu erzielen. Ein wenig Know-how und Kreativität ist alles, was du dazu brauchst!

 

1. Weshalb ist ein Reflektor in der Portraitfotografie ein Must have?

Wenn du dich in der Portraitfotografie weiterentwickeln möchtest, ist ein Reflektor ein absolutes Must have. Denn er ermöglicht es dir, das Licht zu kontrollieren und gezielt einzusetzen. Ein Reflektor kann sowohl als Hauptlichtquelle dienen als auch als Fülllicht, um Schatten aufzuhellen.

Besonders in der Outdoor-Fotografie ist ein Reflektor unverzichtbar, da er das Sonnenlicht reflektiert und somit eine natürliche Beleuchtung schafft. Aber auch im Studio kannst du mit einem Reflektor tolle Effekte erzielen. Mit einem silbernen oder weißen Reflektor kannst du beispielsweise das Licht so lenken, dass es den Augen des Models einen besonderen Glanz verleiht.

Wenn du also noch keinen Reflektor besitzt, solltest du dir schnellstmöglich einen zulegen und dich von seinen Möglichkeiten überzeugen lassen!

2. Welche Arten von Reflektoren gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Reflektoren, die in der Portraitfotografie eingesetzt werden können. Der beliebteste ist der silberne Reflektor, der das Licht stark reflektiert und somit harte Schatten aufhellt. Der goldene Reflektor hingegen erzeugt ein warmes Licht, das besonders bei Aufnahmen im Freien oder bei Sonnenuntergangsstimmungen sehr schön aussieht.

Ein weißer Reflektor hingegen sorgt für ein weicheres Licht und hilft dabei, die Schatten sanft aufzuhellen. Wer es gerne natürlicher mag, kann auch einen schwarzen Reflektor verwenden, um unerwünschte Reflexionen zu reduzieren oder um dunkle Bereiche noch dunkler wirken zu lassen.

Es ist wichtig zu wissen, welche Art von Reflektor für das gewünschte Ergebnis am besten geeignet ist und wie man ihn richtig positioniert, um das Licht zu lenken und den gewünschten Effekt zu erzielen.

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3. Wofür kann ich den Reflektor in der Portraitfotografie einsetzen?

Ein Reflektor ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden, der sich mit Portraitfotografie beschäftigt. Er kann auf verschiedene Arten eingesetzt werden, um das Licht zu kontrollieren und somit das Ergebnis zu perfektionieren.

Eine Möglichkeit ist es, den Reflektor als Fülllicht zu nutzen. Hierbei wird das vorhandene Licht genutzt und durch den Reflektor an bestimmte Stellen des Gesichts zurückgeworfen, um Schatten abzumildern und die Helligkeit auszugleichen. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Erzeugung von Catchlights in den Augen des Models.

Diese kleinen Reflexionen können den Blick des Betrachters auf das Auge lenken und somit eine besondere Ausdrucksstärke erzeugen. Der Reflektor kann auch als Hauptlichtquelle eingesetzt werden, indem er das Sonnenlicht oder Studio-Licht auf das Model reflektiert. Dabei kann man durch die Wahl eines weißen oder silbernen Reflektors auch den Farbton des Lichts beeinflussen und so eine besondere Atmosphäre schaffen.

Kurz gesagt, der Reflektor ist ein vielseitiges Werkzeug in der Portraitfotografie, dessen Einsatzmöglichkeiten nur von deiner Kreativität begrenzt werden.

4. Wie stelle ich den Reflektor richtig ein?

Um den Reflektor richtig einzustellen, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zunächst einmal solltest du darauf achten, dass der Reflektor nicht direkt auf dein Model gerichtet ist, sondern eher seitlich von oben kommt. So vermeidest du unerwünschte Reflexionen im Gesicht und kannst gezielt Schatten ausleuchten. Außerdem ist es wichtig, die Größe des Reflektors an die Größe des Models anzupassen.

Bei einem kleinen Model bzw. bei Oberkörperfotos reicht oft schon ein kleiner Reflektor aus, während bei größeren Personen bzw. Ganzkörperfotos ein größerer Reflektor zum Einsatz kommen sollte.

Experimentiere auch mit verschiedenen Farben des Reflektormaterials, um verschiedene Effekte zu erzielen – beispielsweise kann ein goldener Reflektor warme Hauttöne verstärken. Mit ein bisschen Übung wirst du schnell merken, wie sich der Einsatz des Reflektors auf das Ergebnis deiner Portraitfotos auswirkt!

5. Welches Licht eignet sich am besten für die Verwendung eines Reflektors?

Wenn es um die Verwendung eines Reflektors in der Portraitfotografie geht, spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Das richtige Licht kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem großartigen Foto ausmachen. Bei der Wahl des geeigneten Lichts für die Verwendung eines Reflektors ist es wichtig zu beachten, dass das Licht weich genug sein sollte, um die natürlichen Konturen des Gesichts zu betonen und harte Schatten zu vermeiden.

Eine gute Option ist das Tageslicht, da es natürlich ist. Wenn du jedoch in Innenräumen fotografierst oder das Wetter nicht mitspielt, kannst du auch künstliche Lichtquellen wie Softboxen oder Ringlichter verwenden. Wichtig ist dabei immer darauf zu achten, dass das Licht nicht zu hart wird und unnatürliche Schatten erzeugt. Experimentiere mit verschiedenen Lichtquellen und finde heraus, welche am besten für deine spezielle Situation geeignet sind.

6. Wie kann ich den Reflektor am besten positionieren?

Um den Reflektor ideal zu positionieren, musst du zuerst das Licht analysieren, das auf dein Motiv fällt. Überlege dir, von welcher Seite du mehr Schatten hast und wo das Licht am stärksten ist. Dann kannst du den Reflektor so platzieren, dass er das Licht in die Schattenbereiche reflektiert und somit mehr Ausgewogenheit in dein Foto bringt.

Wenn du beispielsweise einen Porträt-Shoot bei hellem Sonnenlicht machst, kann ein Reflektor unter dem Kinn des Models Schatten im Gesicht mildern und die Augen zum Leuchten bringen.

Experimentiere mit verschiedenen Positionen und Winkeln, um den besten Effekt zu erzielen. Ein weiterer Tipp: Verwende einen Assistenten oder eine Assistentin, um den Reflektor zu halten, damit du dich auf das Fotografieren konzentrieren kannst.

7. Tipps zur Verwendung des Reflektors in der Praxis.

Wenn du den Reflektor in der Portraitfotografie einsetzt, solltest du darauf achten, dass er das Licht des Hauptlichts so reflektiert, dass es das Gesicht des Models optimal ausleuchtet. Hierbei ist es wichtig, den Reflektor auf die Seite des Gesichts zu richten, die vom Hauptlicht abgewandt ist. Dadurch wird das Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet und Schatten werden minimiert.

Daher empfiehlt es sich, den Reflektor etwas weiter entfernt zu platzieren und gegebenenfalls mit einem Diffusor zu arbeiten, um das Licht sanfter zu machen. Durch Experimentieren mit unterschiedlichen Winkeln und Entfernungen kannst du herausfinden, welche Einstellungen für deine spezifischen Bedürfnisse am besten funktionieren.

Mit ein wenig Übung wirst du schnell lernen, wie du den Reflektor effektiv einsetzen kannst, um atemberaubende Portraits zu erstellen.

8. Wie kann ich den Einsatz des Reflektors optimieren?

Wenn du den Reflektor in der Portraitfotografie einsetzt, ist es wichtig darauf zu achten, dass er das Licht richtig reflektiert. Ein paar Tipps können dabei helfen, den Einsatz des Reflektors zu optimieren.

Zunächst solltest du den Reflektor so positionieren, dass er das Licht von der Seite oder von oben reflektiert. Dadurch erhältst du eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts und vermeidest harte Schatten.

Außerdem solltest du darauf achten, dass der Reflektor nicht zu nah am Model positioniert wird, da dies zu starken Reflexionen führen kann.

Eine weitere Möglichkeit, den Einsatz des Reflektors zu optimieren, besteht darin, ihn mit einem Diffusor zu kombinieren. Dadurch wird das Licht weicher und die Haut des Models erscheint natürlicher und glatter. Mit diesen Tipps kannst du den Reflektor optimal einsetzen und tolle Portraits kreieren.

9. Fazit: Die Vorteile des Einsatzes eines Reflektors in der Portraitfotografie

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz eines Reflektors in der Portraitfotografie viele Vorteile mit sich bringt. Für mich persönlich gehört ein Reflektor in jede Fototasche und zu jedem Shooting.

Durch das gezielte Ausrichten des Reflektors können Schatten auf dem Gesicht des Models reduziert werden und somit ein weicheres Licht erzeugt werden. Auch die Hervorhebung von bestimmten Gesichtspartien ist mit einem Reflektor möglich.

Zudem kann durch den Einsatz eines Reflektors auch die Farbgebung des Fotos beeinflusst werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen, wie beispielsweise an einem bewölkten Tag, schöne Portraits erstellen kann.

Allerdings erfordert der Einsatz eines Reflektors auch etwas Übung und Erfahrung, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wer jedoch bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen, wird schnell merken, wie viel Potenzial in einem Reflektor steckt und wie einfach es sein kann, bessere Ergebnisse in der Portraitfotografie zu erzielen.

 

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Fotografieren mit dem Stativ macht schärfere Fotos

Zugegeben, ich nutze das Stativ selbst viel zu selten, da ich mich bei Model-Aufnahmen gerne ums Model bewege und bei Hochzeitsreportagen flexibel bleiben muss, damit ich keinen wichtigen Moment verpasse. Aber es gibt Situationen im Leben eines Fotografen, bei denen ein Stativ sehr nützlich ist. Stelle dir beispielsweise vor, du musst ein Portrait für ein Wahlplakat machen, das später in den Bahnhöfen aufgehängt wird. Da ist es wichtig, dass deine Aufnahme möglichst scharf ist und keine «Verwackler» sichtbar sind.

Ein klassischer Missgriff, den viele Hobbyfotografen anfangs machen, ist der Umstand, dass sie als zuerst ein zu kleines, leichtes und minderwertiges Stativ kaufen. Die Überlegung ist verständlich: ein grosses, stabiles Stativ ist schwer und kostet mehr. Doch diese billigen Stative, welche vielfach zusammen mit einem fummeligen Stativkopf angeboten werden, nützen leider oftmals nicht sehr viel, wenn man sie in Kombination mit einer grösseren Kamera und einem schweren Objektiv verwendet. Darum meine Empfehlung: kaufe dir von Anfang an ein qualitativ hochwertiges, stabiles Stativ. Wenn du zudem Menschen damit portraitieren möchtest, dann schaue, dass es auch die entsprechende Arbeitshöhe bietet. Falls du damit verreisen möchtest, dann beachte das Packmass. So gibst du letzten Endes weniger Geld aus, als wenn du dir zuerst eine billige Version kaufst. Ein gutes Stativ hält ewig.

Stativ trotz Bildstabi?

Bildstabilisierungssysteme verhindern, dass ein Fotograf – speziell, wenn er Bilder mit relativ langen Belichtungszeiten aufnimmt – durch sein eigenes Zittern die Aufnahmen verwackelt. Digitalkameras und Objektive mit Bildstabilisator gibt es seit Mitte der 90er Jahre. Sie sind inzwischen in den meisten neuen Kamerasystemen verbaut und bieten oft erstaunliche Verbesserungen. Eine tolle Sache und sehr praktisch. Trotz diesem technischen Fortschritt gilt die Aufnahme mit einem stabilen Stativ noch immer als der Königsweg, wenn man maximale Bildqualiät erreichen möchte. Interessanterweise haben lichtstarke Spitzenobjektive aus der Reihe Zeiss Otus oder Sigma Art keine Bildstabilisatoren verbaut. Sie verzichten damit auf bewegliche Linsenelemente in einer Optik, vermutlich um maximale Bildqualität mit bestmöglicher Zentrierung zu erreichen. Zudem sind diese Objektive schon ohne Bildstabi gross und schwer (zum Vergleich: das Nikon 85mm f/1.4G wiegt 595 g, das Zeiss Otus 85mm f/1.4 wiegt 1200 g und das Sigma Art 85mm f1.4 wiegt gar 1650 g).

Warum ein Stativ verwenden

Eine mit Sorgfalt ausgeführte Aufnahme wird praktisch immer mit Stativ gemacht. Gerade in der Makro- oder Produktfotografie, wo es oft um sauber arrangierte und gestochen scharfe Bilder geht, ist es nicht mehr wegzudenken. Stative bieten viele Vorteile. Hier drei wesentliche:

– Aufnahmen, die mit einem stabilen Stativ gemacht wurden, sind schärfer als Aufnahmen, welche unter gleichen Bedingungen aus der Hand gemacht wurden.

– Du kannst das Stativ für lange Belichtungszeiten bei der Fotografie von unbewegten Szenen nutzen, beispielsweise in der Landschafts- und Architekturfotografie oder wenn du mehrere Aufnahmen später zu einem Bild zusammenfügen möchtest (zum Beispiel HDR, Focus Stacking etc.)

– Du nimmst dir mehr Zeit für die Bildkomposition. Du kannst in Ruhe das Bild im Kameradisplay beurteilen und die Szene sorgfältig gestalten. Die Kameraposition bleibt immer gleich und du kannst zwischendurch sogar eine Kaffeepause machen.

Wer das letzte Quäntchen an Bildschärfe erreichen möchte, der verwendet für die Aufnahme mit dem Stativ einen Fern- oder Kabelauslöser oder nutzt den Selbstauslöser. Durch das berührungslose Auslösen werden keine Erschütterungen im Moment der Aufnahme verursacht. Für höchste Anforderungen an die Erschütterungsfreiheit nutzt man bei Spiegelreflexkameras zudem die Spiegelvorauslösung.

Vergleich mit und ohne Stativ

Früher galt die Faustregel, dass die Belichtungszeit für aus der Hand gemachten Aufnahmen zumindest dem Kehrwert der Brennweite entsprechen soll. Bei der Verwendung einer 50 mm Brennweite sollte somit eine Verschlusszeit von mindestens 1/50 s gewählt werden. Ich wollte das überprüfen und machte ein paar Aufnahmen mit einer Festbrennweite 85 mm bei einer Verschlusszeit von 1/80 s. Einmal mit Stativ und mehrere Male aus Hand. Ohne Stativ gab es bessere und schlechtere Aufnahmen. Tatsächlich gelang mir aber keine Aufnahme, die gleich scharf war, wie die Aufnahme mit Stativ.

Bildausschnitt (100%-Ansicht) zweier Aufnahmen: links mit Stativ sehr scharf und rechts ohne Stativ mit leichter Bewegungsunschärfe.

Was heisst das nun in der Praxis?

Dank moderner Kamerasysteme mit Bildstabilisatoren kommt man zwar glücklicherweise oft ohne Stativ aus. Es macht aber trotzdem noch immer Sinn, ein Stativ zu verwenden, wenn maximale Schärfe gefordert ist.

Stativ-Freak

Ein Bekannter von mir, der liebe O., ist vielleicht so etwas wie ein Old-School-Fotograf und ein Stativ-Liebhaber. Neben digitaler Fotografie belichtet er noch immer etwa 100 analoge Filme pro Jahr. Sogar Models fotografiert er nie ohne Stativ. Bei Aufnahmen mit Available light – also ohne künstliche Lichtquellen – nutzt er teilweise sehr langsame Verschlusszeiten, um nicht die ISO-Empfindlichkeit des Sensors hochzuschrauben (er geht aus Prinzip nie über ISO 100) oder um nicht sehr lichtempfindliche und körnige Filme in die analogen Kamera einzulegen. Dank einem schweren Stativ und der vorhergehender Instruktion des Models gelingen ihm so trotzdem scharfe Aufnahmen. Zudem hat er bei Model-Shootings mit offener Blende etwa 50 Prozent weniger Fokusfehler, da sich nur das Model leicht bewegt, nicht aber die Kamera auf dem Stativ. Und einen schiefen Horizont sieht man bei seinen Bildern ebenfalls nie.

Hausaufgabe

Klebe eine Zeitungsseite an eine Wand und fotografiere diese mit dem Kehrwert der Brennweite. Einmal mit Stativ, ein paar Mal ohne Stativ und falls vorhanden mit und ohne Bildstabilisator. Vergleiche danach die Bilder am Bildschirm in der 100%-Ansicht.

Im Zusammenhang mit digitalen Spiegelreflexkameras (DSLR) hört und liest man ab und zu von Front- und Back-Fokus. Was heisst das und wie kann man den Autofokus (AF) einfach überprüfen und allenfalls korrigieren? Wichtig: falls dein Kamerasystem einen starken Fehlfokus aufweisen sollte oder du generell Probleme mit dem Autofokus hast, dann lasse dein Kamerasystem besser gleich vom offiziellen Kamera-Service überprüfen.

Zwei grundsätzlich unterschiedliche AF-Prinzipien kommen in heutigen Kameras zum Einsatz: DSLR nutzen einen speziellen AF-Sensor mit Phasen-Detektion. Diese Phasen-AF-Module sind besonders leistungsfähig, vernachlässigen aber den Bildrand. Spiegellose Systemkameras sowie Kompaktkameras (und Spiegelreflexkameras im Live-View-Modus) messen für das Fokussieren dagegen den Kontrast auf dem Bildsensor. Dieser Kontrast-AF kann selbst am Bildrand noch den Fokus messen. Das Thema AF-Systeme ist komplex und bei näherer Betrachtung wird es schnell kompliziert. Darum möchte ich bei diesem Blogbeitrag nicht weiter auf die Unterschiede eingehen und mich auf das Thema AF-Feinabstimmung bei Spiegelreflexkameras konzentrieren.

Fokusprobleme bei DSLR

Wird wie bei den DSLR die Schärfe nicht in der tatsächlichen Bildebene – also auf dem Bildsensor – ermittelt, sondern in einer vom Bildsensor unabhängigen Einheit, dem Phasen-AF-Modul,  kann es zu Fokussierungsfehlern bei der Entfernungseinstellung kommen. Gerade wenn man gerne mit lichtstarken Objektiven und offener Blende fotografiert, kann es bei DSLR vorkommen, dass der Fokus nicht ganz auf dem avisierten Punkt sitzt. Das kann unterschiedliche Gründe haben, beispielsweise Fertigungstoleranzen im Kamerasystem, Temperaturschwankungen, Verstellung durch Erschütterungen und Stösse etc. Darum sollte der Autofokus bei DSLR regelmässig überprüft werden. Neuere DSLR-Kameras verfügen über Autofokus-Korrekturfunktionen. Mit dieser Option kann man die Korrekturwerte für deine Kamera-Objektiv-Kombination abspeichern.

Front- und Back-Fokus

Der Autofokus-Sensor in DSLR erhält seine Bildinformationen über einen Hilfsspiegel und ermittelt daraus über eine elektronische Schärfemessung (Phasenvergleich) die Distanz zum Objekt und stellt das Objektiv entsprechend scharf. Da es sich dabei aber um ein komplexes elektromechanisches System handelt, kann es zum sogenannten Front- oder Back-Fokus kommen. Dabei kann der vom AF System ermittelte Fokuspunkt vor (Front) oder hinter (Back) dem Objekt liegen, welches scharf dargestellt werden soll. Im Gegensatz zum Phasenautofokus bei DSLR kann beim Kontrastautofokus der spiegellosen Kameras dieser Effekt nicht auftreten, da die Schärfe direkt im Bild des Sensors ermittelt wird.

Mit normalen Objektiven fokussiert man in die Mitte der Fokus-Testtafel. Für Makroobjektive kann man auch auf das kleine Quadarat neben der Skala fokussieren. SpyderLENSCAL empfiehlt für Testaufnahmen einen Abstand zwischen dem Testtool und der Kamera, der etwa dem 25-50-fachen der Brennweite entspricht. Ein Brennweite mit 50 mm kann somit mit einem Abstand zwischen 1,25 und 2.5 m getestet werden.

Überprüfen des Autofokus

Um einen Front- oder Backfokus feststellen zu können, muss man Testaufnahmen machen. Die Kamera und das Testtool müssen dabei sorgfältig horizontal ausgerichtet werden, denn die Genauigkeit der Fokusanpassung hängt natürlich auch von der Genauigkeit des Tests ab. Kamera und Testtool müssen die gleiche Höhe haben und zueinander gerade ausgerichtet sein. Zwischen Kamera und Testtool kann beispielsweise ein Abstand sein, der üblicherweise dem Fokussierabstand mit dem gewählten Objektiv entspricht (z.B. den üblichen Abstand zu einer Person, wenn du mit diesem Objektiv viele Portraits machst). Teste mit der Offenblende (kleinstmögliche Blendenzahl), um eine möglichst geringe Schärfentiefe zu erzielen. Das geht am besten im Modus Zeitautomatik (A, AV).

– Positioniere deine Kamera auf dem Stativ waagrecht und zentriert gegenüber dem Fokus-Testtool (z.B. SpyderLENSCAL).

– Stelle die Kamera auf Einzelfokus und wähle das zentrale Autofokusfeld manuell aus.

– Mache mehrere erschütterungsfreie Aufnahmen vom Fokus-Testtool und verstelle nach jeder Aufnahme den Fokus so, dass die Kamera wieder frisch fokussieren muss. So kannst du leichte Fokussiervarianzen ausschliessen.

– Wenn du genug Aufnahmen gemacht hast, schaust du dir die Bilder in der 100%-Ansicht an und überprüfst, ob der AF sein Ziel exakt erfasst hat. Die Skala auf dem Fokus-Tool zeigt dir, wie stark allenfalls ein Front- oder Backfokus abweicht.

– Im Menü deiner Kamera kannst du nun eine Autofokuskorrektur vornehmen und danach durch erneute Aufnahmen nochmals überprüfen.

– Wiederhole diesen Vorgang mit all deinen Objektiven und speichere die Werte entsprechend in den benutzerdefinierten Einstellungen deiner Kamera.

Nikon-Fotografen können weitere Details über die Verwendung der Funktion zur AF-Feinabstimmung im Handbuch oder hier nachlesen.(Link zu https://www.nikonimgsupport.com/eu/BV_article?articleNo=000006300&configured=1&lang=de

 

Justieren mit USB-Doc

Einzelne Objektivhersteller wie Tamron und Sigma bieten inzwischen USB-Docks an. Diese können an den PC angeschlossen werden, um so neuere Objektive mittels einer speziellen Software anzupassen und sie auf eure Bedürfnisse zu individualisieren. Beispielsweise können die Fokusparameter auf verschiedene Messpunkte justiert werden (und nicht nur einen einzigen Messpunkt) und sogar die Objektiv-Firmware kann damit aktualisiert werden. Dazu muss du das entsprechende Objektiv einfach via USB-Dock an einen PC anschliessen und die selbsterklärende Menüsteuerung auf dem Bildschirm nutzen.

Es gibt zudem noch diverse weitere Methoden und Tools wie beispielsweise das FoCal von www.reikanfocal.com oder das im englischen Sprachraum beliebte LensAlign Target mit der Software Focus Tune von www.michaeltapesdesign.com.

Da ich selber nur mit Originalobjektiven von Nikon arbeite, kenne ich diese USB-Docks nur vom Hörensagen. Sie sollen offenbar gut funktionieren.

Was heisst das nun in der Praxis?

Wenn du keine AF-Probleme mit deiner DSLR hast, dann brauchst du nichts zu unternehmen. Aber falls du dich vielleicht schon öfters darüber geärgert hast, dass bei Portraits mit offener Blende statt die Augen immer die Nase scharf ist, dann wird es Zeit, den Fokus zu überprüfen.

Hausaufgabe für DSLR-Besitzer

Schau in deinem Kamerahandbuch nach, ob es die Funktion der automatischen AF-Feinabstimmung im Kameramenü gibt. Wenn ja, nimm dein Lieblingsobjektiv und bestimme mit der Hilfe eines Fokus-Testtools, ob der Fokus passt. Falls du dir kein Tool anschaffen möchtest, kannst du es auch mit einer Bastellösung probieren. Hier kannst du gratis eine PDF-Datei herunterladen, ausdrucken und zu einem Fokus-Detektor falten https://www.traumflieger.de/desktop/fokusdetektor/fokusdetektor.php

Wie bereits erwähnt: falls du generell Probleme mit dem Autofokus hast, dann lasse dein Kamerasystem besser gleich vom offiziellen Kamera-Service überprüfen.

Datensicherung / Backup egal ob privat oder geschäftlich, wird meistens erst dann ein Thema, wenn es schon zu spät ist. Vielmals denkt man einfach nicht daran, nimmt sich die Zeit nicht oder es ist einem zu teuer bzw. zu kompliziert. Alle Fotos zu verlieren wäre ein Alptraum!

Meiner Meinung nach macht es zuerst mal einen Unterschied ob man als Hobby fotografiert oder mit der Fotografie Geld verdient. Denn dann bin ich als Unternehmer auch für die Kundensicherung verantwortlich. Und wenn es nur bis zur Datenabgabe ist. Denn wenn der Kunde für sein Shooting bezahlt dürfen seine Erwartungen zum Thema Datensicherung höher sein.

Ich gehe davon aus, dass du deinen Rechner gegen Viren, Pishing, etc sowieso schon gesichert hast. Deshalb beschreibe ich diesen Bereich in diesem Blogbeitrag nicht. Ich arbeite mit Norton 360 Grad. Es gibt auch viele andere guten Anbieter.

Backup für Fotografen - Datensicherung Fotografie

Allgemein gibt es verschiedene Arten von Datenverlusten die man in aller Ruhe durchspielen sollte.

  • Fehler / Defekte der Technik (NAS Gerät, Festplatte,  etc) 
  • menschliche Fehler (die häufigste Ursache)
  • Brand & Wasserschaden
  • physischer Diebstahl
  • Stromausfall und somit Datenfehler
  • Datendiebstahl online

Und egal was es ist. Daten zu verlieren ist etwas vom schlimmsten. Es ärgert einen, wenn man wieder viel Zeit oder Geld investieren muss um die Bilder zu retten. Und wenn gar nichts mehr geht, muss man das Shooting wiederholen. Und der schlimmste Fall wäre, wenn es ein Event, Hochzeit, Taufe, Party, etc. war, bei dem man nicht nochmals ein Wiederholungs-Shooting machen kann.

Finde für dich den besten Weg für eine optimale Sicherung. Je mehr Sicherungen desto besser. Je mehr Sicherungen desto teurer, aufwendiger und komplizierter wird es natürlich . Dein Aufwand sollte im Verhältnis zur Sicherheit stehen. Eventuell gibt es auch Daten die du mehr sicherst als andere. Eine Hochzeit würde ich mehrmals sichern im Gegensatz zu einem Bewerbungsfoto. 

Wie solltest du deine Bilder mindestens sichern

Als Grundsatz gilt, formatiere erst dann deinen Chip, wenn du die Bilder mind. 2x gesichert hast. Sichere deine Bilder immer auf 2 verschiedenen Medien. 2 Partizipationen auf dem gleichen Rechner gilt nicht als 2. Sicherung;-).

Es gibt schon günstige NAS Geräte für zu Hause, damit deine Daten wenigstens einmal gespiegelt werden. Somit hast du die Daten auch noch, wenn eine Festplatte im NAS Gerät defekt ist.

Persönlich würde ich eine mobile 2.5 Zoll Festplatte verwenden (eine die ohne zusätzlichen Strom läuft und verschlüsselt werden kann). Diese kleine Festplatte hast du an einem anderen Ort wie die Orginaldaten gelagert.

Und wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, würde ich deine besten Bilder pro Jahr auf eine zusätzliche Festplatte kopieren. Sprich nur diese, die du echt vermissen würdest , wenn du sie nicht mehr hättest. Diese als jpg in HQ. Somit hast du nie Probleme, falls irgendwann mal dein Programm alte RAW Dateien nicht mehr lesen könnte.

Wie solltest du als Profi deine Bilder mindestens sichern

Als Profi solltest du einen Schritt weiter gehen und mindestens 3 x deine Daten sichern. Bei uns sieht das zum Beispiel so aus. Wir importieren die Daten auf ein**NAS System von Synology. Hier werden die Festplatten gespiegelt, damit beim Ausfall einer Festplatte weiterhin alles gesichert ist. Danach wird vom NAS 1 aufs NAS 2 gespiegelt. Somit sind die Daten auf 2 physischen Geräten 4x gesichert. Danach werden diese Daten täglich auf eine externe Sicherung ausserhalb des Studios zusätzlich gesichert und jede Woche auf eine externe Festplatte an einem 3. Ort. Erst dann wird der Chip wieder gelöscht.

Tja danach Fragen Kunden weniger, weshalb ein Shooting seinen Preis hat;-) . Datensicherung ist einfach extrem wichtig. Was ich zu meinem Backup Fall sagen muss, ist dass ich natürlich eher auf Angsthase eingestellt ist;-)

Das bedeutet, es würde auch ohne ein 2. NAS reichen. Denn auf 3 Geräten und eines davon als RAID reicht sicherlich aus. Ich investiere einfach etwas mehr Geld damit ich noch besser schlafen kann.

Denke aber auch daran, dass ein NAS dich nicht schützt vor den wahrscheinlichsten Problemen: versehentliches löschen, einem Virus oder Diebstahl.

Software

Damit die Fehlerquelle beim manuellen kopieren auf eine Festplatte wegfällt, arbeite ich mit dem Programm Carbon Copy Cloner. Hier kann ich extrem viele Einstellungen sehr einfach einstellen. Verschiedenste Backup Varianten die automatisch starten wenn die 2 Quellen erkannt werden. Zudem kann ich auch sagen, dass mir Dateien nicht überschrieben werden können, etc. Für mich klar eine super Erleichterung.

Strom

Ein Thema an das man selten denkt. Mir ist selber schon passiert, dass nach einem Stromausfall eine Festplatte nicht mehr korrekt funktionierte. Blitz, Stromausfall, versehentliches ausstecken können den Tod für Festplatten sein. Deshalb hängen meine Rechner und NAS Geräte an einem APC -USV (bk500ei ) Gerät. Damit ist sichergestellt, dass ca. 15 Minuten Stromausfall überbrückt werden kann.  

Weitere Tipps für die Sicherheit

  • Ich habe ein NAS Archiv. Das bedeutet, dass ich pro Jahr die Daten ins Archiv kopiere und diesen auf Schreibschutz eingestellt habe. Das bedeutet die Daten können nicht verändert werden und sind somit sicherer. Zudem findet man die Daten nach Jahren besser auf einem Gerät.
  • Falls ich mal eine alte Festplatte bzw. einen defekten Chip habe, dann bohre ich mehrere Löcher in die Platten / Chip damit die Daten nicht mehr lesbar sind
  • Schalte ich alle Festplatten die länger nicht in Betrieb sind 1x Jahr kurz laufen, damit sie länger halten
  • Bei den Festplatten verwende ich im NAS jeweils die roten von Western Digital die für den Dauerbetrieb produziert werden
  • Nach 3 Jahren wechsle ich unsere Foto Speicherkarten aus
  • Nach 4 Jahren kopiere ich Daten von den Festplatten auf neue Platten

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Tethering ist eine feine Sache. Licht, Farben, Schatten und Posing kann man auf einem grösseren Bildschirm um einiges besser kontrollieren als auf dem Kameradisplay. Trotzdem scheuen viele davor mehr zu tethern. Auf was du achten solltest, wie ich damit arbeite und welche Einstellungen es benötigt, findest du im Video.

Hier das Video zum Thema Tethering