Den Begriff hast du sicherlich schon gehört oder gelesen. In diesem Blog-Beitrag liest du meine Gedanken für was TFP steht und was ich davon halte. Viel Spass.

Was bedeutet TFP?

TFP bedeutet Time for Prints beziehungsweise heute, in der digitalen Welt, auch Time for Pictures. Sprich: ein Fotograf und ein Model sowie allenfalls eine Visagistin machen zusammen ein Foto-Shooting.

Es fliesst dabei kein Geld: alle arbeiten kostenlos für ein gemeinsames Projekt. Dafür bekommen alle beteiligten Parteien am Schluss die Fotos kostenlos zur Verfügung. Es gibt unzählige Models und Fotografen, die sich in diversen TFP-Gruppen auf Facebook und anderen Plattformen wie der Model-Kartei etc. finden.

Allerdings beobachte ich seit einigen Jahren, dass der ursprünglich positive Grundgedanke eines TFP-Shootings immer mehr durch die Mentalität „Geiz ist geil“ abgelöst wurde und inzwischen als Forderung „ich will alles gratis“ missbraucht wird.

Für was ist TFP denn eigentlich gedacht?

Für ein TFP-Shooting arbeiten alle (Model, Fotograf, Stylisten & Makeup Artistin) kostenlos. Ziel eines TFP-Shootings ist eine kreative Umsetzung eines Themas, das für alle eine Erweiterung des Portfolios bringt.

Und hier sind wir schon beim ersten Missverständnis: Denn für ein TFP-Shooting sollte die daraus entstandenen Bilder jedem Beteiligten in etwa gleich viel bringen. Sprich: es sollten sich in etwa alle auch auf der gleichen Qualitätsebene befinden. Denn was bringt z.B. ein TFP-Shooting einem erfahrenen Model zu machen, wenn der Fotograf ein Anfänger ist und die zwar kostenlosen Bilder das Model karrieremässig nicht weiterbringen? Wenn das Model Pech hat, sind die TFP-Bilder sogar nicht gut geworden und der Fotograf veröffentlicht diese trotzdem auf Social Media etc. und entwertet so das Ansehen des Models.

Die Qualität eines Models erkennt man auch daran, mit welchen Fotografen es zusammengearbeitet hat. Weniger ist auch da oft mehr.

Und umgekehrt was nützt ein TFP-Shooting einem Fotograf , das ihn und sein Portfolio nicht weiterbringt? Und weshalb sollte eine erfahrene Make-up-Artistin in einem Anfängerteam gratis ihre wertvolle Zeit zur Verfügung stellen? Macht doch ebenfalls keinen Sinn. Eigentlich alles ganz logisch, oder?

Also kurz gesagt: TFP macht erst dann wirklich Sinn, wenn die daraus entstanden Bilder für alle Beteiligten eine positive Portfolio-Erweiterung ermöglicht. TFP bedeutet nicht, dass man gratis arbeitet und am Schluss keinen Gegenwert erhält. Es gibt übrigens auch immer mehr Firmen, die TFP-Models suchen und mit den Bildern dann ihre Produkte bewerben wollen. Dies ist meiner Meinung nach ein klares No-Go für TFP-Shootings. Hierfür gibt es Profis.

NO GO bei einem TFP Shooting

  • Wenn eine Partei die Fotos kommerziell weiter benutzt (z.B. mit den Fotos Geld verdient wie Kleiderverkauf, Bilderverkauf, Bilderdatenbank etc.)
  • Die Shooting-Bereiche Halbakt und Akt. meine Meinung dazu: wenn sich ein Model auszieht, sollte sie dies nicht kostenlos machen. Max. Unterwäsche für TFP
  • Eine der Parteien mehr Rechte hat als die andere (der Vertrag sollte jedem in etwa die gleichen Rechte geben. Kleines Beispiel? Wenn der Fotograf z.B. mit einem Bild bei einem Wettbewerb mitmacht und gewinnt. Dann sollte auch geregelt sein, wie der Gewinn aufgeteilt wird …)
  • Jemand im Team kommt zu spät oder gar nicht zum Shooting – absolut unprofessionell!
  • Man ist nicht vorbereitet und zerstört dadurch das Ergebnis oder die Qualität des Shootings (Outfits vergessen, nicht gepflegt, nicht ausgeschlafene etc)
  • Fotograf hält sich nicht an die Vereinbarungen (keine Lieferung der Fotos oder nicht die vereinbarte Anzahl an Fotos etc)

Ablauf eines TFP Shooting

Eine Makeup-Artistin, ein Fotograf, eine Designerin oder ein Model hat eine Shooting-Idee. Danach sucht sie/er in Netzwerken (Facebook, Instagram etc.) die fehlenden Partner für die Umsetzung. Hier sollte beachtet werden, dass alle in etwa den gleichen Anspruch haben. Danach wird Termin gesucht, abgemacht, wer was macht und mitbringt.

Wenn möglich, ist ein dem Shooting vorhergehendes Treffen vom Vorteil. So kann man schon mal die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit testen ?

Am besten verteilt man die Aufgaben gleich schriftlich, damit keine Missverständnisse entstehen. Auch kann man bei dieser Gelegenheit gleich besprechen, wie anfallende Kosten aufgeteilt werden (z.B. Miete für Studio oder Location, Reise, Rent für fotografisches Zubehör (z.B. mobile Blitze) oder Kleider (themenspezifisches Accessoires wie z.B. ein Schwert).

Erstellt ein Moodboard (z.B. eine Montage mit Bildern, welche die Anmutung der zu erwartenden Bilder im voraus aufzeigen soll), entwickelt Ideen etc. Was ich immer toll finde ist, wenn man nach dem Shooting noch kurz für eine Feedback-Runde zusammen sitzt, um die Learnings zu besprechen. Was könnte man nächstes Mal besser machen. Haben alle Bock auf ein weiteres Projekt, etc.

Lass dich nicht blenden, liebes Model

Vielmals sehe ich, dass Fotografen für die Modelsuche sogenannte Mood-Bilder verwenden, die sie im Internet zusammengesucht haben. Richtigerweise schreiben sie bei der Ausschreibung auch dazu, dass dies nicht die Bilder von Ihnen sind, sondern schlichtweg als Idee gesehen werden sollen. Doch viele schreiben nichts dazu und dann meinen die Models, dass die Qualität der Mood-Bilder der Qualität des Fotografen entsprechen würden.

Doch dem ist dann leider oftmals nicht so. Also bevor du dich meldest, schaue dir die Fotos des Fotografen gut an und nicht nur die Mood-Bilder. Diese gelten nur als Ideenvorschlag. Bringen dich der Fotograf wirklich weiter? Denn deine Fotos schauen am Schluss ev. nicht so aus wie die Moodbilder. (hier geht es um die Qualitätsfrage, dass die gemachten Bildern genau so aussehen wie die Moodbilder ist allgemein fast nie 1:1 der Fall).

Umgekehrt gibt es Fotografen, die ganz tolle Bilder an Workshops machen, aber alleine noch nicht im Stande sind, den Level der im Workshop gemachten Aufnahmen zu erreichen. Diese sollten darum gerade am Anfang ihre eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen und nicht mit Workshop-Bildern das Model blenden und sich dann beim Shooting mit fehlendem Können vor dem Model blossstellen. Auch dies nützt allen Parteien nichts. Seid einfach alle ehrlich miteinander.

Lass dich nicht blenden , lieber Fotograf

Du findest ein Model toll? Lass dir unbedingt ein Foto zusenden, das aktuell ist und ohne Retusche. Am besten ein einfaches Selfie. So bist du sicher, dass Modelbilder nicht so bearbeitet sind, dass sie nichts mehr mit dem Orginal zu tun haben.

Ist TFP sinnvoll?

Ja auf alle Fälle. Du kannst neue Techniken und Lichtsettings testen. Und kannst Models & Makeup Artisten für zukünftige Projekte testen. Du bekommst viel Erfahrung. Also TFP Shootings ist für jeden Kreativen extrem wichtig um sich zu entfalten und besser zu werden. Auch Profis sollten dies machen, da sie einfach auch mal das machen können was sie möchten und nicht das was der Kunde wünscht.

Wie ist deine Erfahrung im Bereich TFP Shootings? Schreib doch einen Kommentar dazu. Ich freue mich

 

Zum 100 jährigen Bestehen durfte ich für NIKON 2 x 2 Stunden auf die Bühne. LIVE Shooting mit dem Model Cheryl und dazu erklären wie ich arbeite. Zudem konnten die Besucher ein paar Bilder selbst schiessen mit der D850. Beim Lichtsetting war der Wunsch, dass ich nur mit NIKON Systemblitzen arbeite. Und so arbeitet ich mit 3 Blitzen SB 5000. Diese kann man mit Funk auslösen und verbinden. Hier vier Fotos die am Event entstanden sind.

Hier ein paar Fotos von der wundervollen Aita. Wie auch du solche Fotos machen kannst lernst du in Kleingruppen und 2 wundervollen Models bei meinen Workshops. Ich freue mich auf dich.

Hier Teil 3 der Mallorca Bilder dieses Jahres. Nächstes Jahr gibt es einige Workshops auf Mallorca. Infos folgen;-)

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Hier mal ein paar Bilder die auf Mallorca entstanden sind, dieses Mal aber im Hotelzimmer;-) (ausser das 3. Bild)

Model: Sophia K. Most Wanted Models
Hair & Makeup: Nadine www.foto-shooting.ch
Styling: Sarah Störchli

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